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Anstieg der Restwerte in Österreich

Robert Madas | 07 Apr 2022

Über den Autor

Robert Madas

Regional Head of Valuations Austria, Poland, Switzerland

Robert Madas arbeitet seit 2019 bei Eurotax und ist für den Bereich Valuations in Österreich, Schweiz und Polen verantwortlich. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich der Datenanalyse und Interpretation. Vor Eurotax war er über 10 Jahre lang beim Marktforschungsunternehmen GfK Austria als Key Account Manager tätig. Sein Studium absolvierte er an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Marketing.

Restwerte in Österreich steigen

Geringes Gebrauchtwagen-Volumen und Engpässe bei der Lieferung von Neuwagen sorgen für weiteren Anstieg der Restwerte im März 2022.

Der Gebrauchtwagenmarkt ist nach wie vor durch stabile Nachfrage bei weiterhin geringem Angebot bestimmt. Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Fahrzeuge lag das Angebotsvolumen im März um 18,5% unter dem Wert von März 2021, erläutert Robert Madas, Regional Head of Valuations AT, CH, PL bei Eurotax Österreich. Bereits im Jahr 2021 war das Angebot deutlich geringer als Anfang 2020.

Vor allem Diesel Fahrzeuge fehlen auf dem Markt, mit einem Minus von fast 28% im Vergleich zum bereits schwachen März 2021. Unterdessen hat das Angebot an Benzinern zugenommen, bleibt aber angesichts der hohen Marktaktivität geringer als die Nachfrage. Das Angebot an Hybrid- und Elektro-Fahrzeugen hat ebenfalls zugenommen, aber die Marktaktivität zeigt eine starke Nachfrage nach diesen Fahrzeugen, so dass das Angebot dennoch etwas knapp ist.

Da die Nachfrage nach Gebrauchtwagen weiterhin das Angebot übersteigt, sind die durchschnittlichen Standtage im Vergleich zum Februar deutlich auf  61,3 Tage gesunken. BEVs werden mit durchschnittlich 53,3 Tagen am schnellsten verkauft, gefolgt von Full-Hybriden mit 55,5 Tagen. Plug-In Hybride verkaufen sich mit durchschnittlich 78,6 Tagen am langsamsten.

Dieses Marktumfeld schlägt sich in stabilen bzw. steigenden durchschnittlichen Restwerten von 36 Monate alten PKW nieder: derzeit liegt der Eintausch-Wert im Schnitt bei 48,7%. Das ist ein Plus von 13,2% gegenüber März 2021. Am höchsten notieren bei 3-jährigen PKW derzeit Benziner mit 50,0%, gefolgt von Hybriden mit 49,5% und Diesel mit 48,7%. 3-jährige Elektro-Fahrzeuge halten mit 41,5% den geringsten Wert.

Quelle: Autovista24

Ausblick auf die Restwertentwicklung

Für die zukünftige Entwicklung der Restwerte wird das Angebot entscheidend sein. Die Lieferung von Neuwagen ist aufgrund des Krieges in der Ukraine zusätzlich erschwert. Die Lieferketten sind bereits betroffen. Zusammen mit der Halbleiterknappheit führt das zu noch längeren Lieferzeiten für die meisten neuen Fahrzeuge. Die kumulierten Neuzulassungen liegen deutlich unter dem Vorkrisenniveau (im Jahr 2021 minus 27% gegenüber 2019). Madas geht daher davon aus, dass sich die Marktparameter mittelfristig nicht verändern werden, so dass die Restwerte für 3-jährige PKW in diesem Jahr voraussichtlich weiter steigen werden. Erst wenn die Neuwagenmärkte deutlich anziehen und damit auch die Volumina auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigen, dürften die Restwerte unter Druck geraten. Dies wird wahrscheinlich nicht vor 2023 der Fall sein.

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