Viele Jahre war Cupra der Performance-Ableger von SEAT und stand für sportliches Design und Leistung. Nachdem die Volkswagen Gruppe 2018 beschlossen hat, aus Cupra eine eigenständige Marke zu machen, ist mit dem Cupra Born jetzt das erste batterieelektrische Fahrzeug (BEV) auf den Markt gekommen.
Der Born basiert auf der MEB-Plattform des VW-Konzerns und ist damit das Pendant zum VW ID.3. Cupra setzt bei seiner mittelgroßen, elektrischen Schrägheck-Limousine jedoch besondere Design-Akzente mittels vieler sportlicher Elemente sowohl innen als auch außen.
Äußerlich zeigt das Auto ein schlankes und sportliches Profil. Die Front ist nach unten geneigt und hat durch die schmalen Scheinwerfer und den scheinbar konventionellen Stoßfänger mit Kühlergrill einen aggressiven Abschluss. Auf den ersten Blick könnte man ihn fast mit einem Standardmodell mit Verbrennungsmotor verwechseln. Jedoch treibt ein einzelner Elektromotor die Hinterräder an, und die Kunden können zwischen drei Batterien wählen: 45 kWh, 58 kWh und 77 kWh , die eine Reichweite zwischen rund 340 und 540 Kilometern bieten. Die Batterie lässt sich schnell aufladen, da eine 125-kW-Gleichstromladung zur Verfügung steht.
Das Außendesign weist einige kupferfarbene Akzente auf, wie z. B. die Zierleisten am Stoßfänger und die Einsätze an den Rädern. Die Designlinie setzt sich auch im Innenraum fort, mit kupferfarbenen Zierelementen an den Türverkleidungen, dem Armaturenbrett und der Mittelkonsole. Diese farbliche Akzentuierung ist zu einem stilvollen Erkennungszeichen der Marke Cupra geworden. Auch im Innenraum setzt sich das sportliche Flair fort, mit Schalensitzen, die in jedem Modell serienmäßig verbaut werden.
Aufgestockte Serienausstattung
Cupra hat auch die Serienausstattung des Born aufgestockt: LED-Scheinwerfer, Parksensoren vorne, beheizbares Lenkrad, kabelloses Aufladen des Mobiltelefons und Spracherkennung sind in jeder Variante integriert. Die Materialqualität ist hoch, und ein schwebendes 12-Zoll-Display zeigt dem Fahrer auf Wunsch übersichtlich die Infotainment- und Navigationsoptionen an.
Vergleiche mit dem VW ID.3 drängen sich auf, zumal beide Fahrzeuge die gleiche Plattform nutzen. Die Marke VW ist zwar wesentlich etablierter, Cupra hofft jedoch, mit seinem aggressiven Styling, seiner Leistungsstärke und seinen zusätzlichen Serienausstattungen Käufer des Elektro-Mittelklasse-Segments anzusprechen.
Dieses Segment wird im Laufe der Zeit wahrscheinlich wettbewerbsintensiver werden, da in den kommenden Monaten Fahrzeuge von Renault, Toyota und der Stellantis-Gruppe auf den Markt kommen werden. Der Cupra Born sollte sich in diesem Umfeld jedoch als wettbewerbsfähige Alternative etablieren können, insbesondere wenn es um Reichweite, Leistung und Ausstattung geht.
Stärken
Der Name Born leitet sich von „el Born“ ab, einem lebendigen Marktviertel im Herzen Barcelonas mit vielen Restaurants und Bars. Und es ist genau dieses mediterrane Lebensgefühl und das Temperament, das den Cupra Born von seinem nüchternen und funktionalen Konzernbruder, dem ID.3, unterscheidet. Nachhaltige und recycelte Materialien sowie die liebevollen und sportlichen Designdetails, wie die Schwellerleisten oder der Heckdiffusor, werten das Fahrzeug auf. Preislich ist der Cupra gut positioniert, speziell in der nur in Österreich erhältlich gewesenen Markteinführungsedition „Born Alpha“.
Schwächen
Die Bronzeapplikationen, die die markentypische Sportlichkeit der Marke Cupra ausdrücken wollen, könnten etwas polarisieren. Wie seine Konzernbrüder bietet auch der Born keinen Frunk. Eine Allradversion des Born ist derzeit nicht erhältlich. Punkto Ladeleistung liegt der Born im guten Mittelfeld, jedoch können bereits einige Mitbewerber, wie z.B. der KIA EV6 mit 800 V Betriebspannung wesentlich schneller laden und bieten mit der sogenannten „Vehicle-to-load-Funktion“ die Möglichkeit externe Verbraucher mittels des Fahrzeugakkus zu betreiben.
Chancen
Der Cupra Born basiert auf der MEB-Plattform, die den VW-Konzern auch bei den Batterie-Elektrischen Fahrzeugen rasch auf einen Spitzenplatz in den europäischen Märkten gebracht hat. In der mittleren Batterievariante mit 58 kWh bietet der Born ab Q1 2022 wahlweise auch einen e-Boost, der die Leistung von 150 kW auf 170 kW steigert und eine sportlichere Beschleunigung bietet. Der E-Boost wird auch in der großen Batterievariante erhältlich sein.
Risiken
Immer mehr asiatische, und vor allem chinesische, E-Auto-Hersteller drängen auf den europäischen Markt und bieten überraschend hohe Qualität bei sehr wettbewerbsfähigen Preisen. Dazu übertrumpfen sie mit wesentlich längeren Garantiezeiten und werden so zu ernsthaften Konkurrenten der etablierten europäischen Hersteller.
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