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Eurotax Marktausblick 2022 – Was bringt das neue Autojahr?

Robert Madas | 17 Feb 2022

Über den Autor

Robert Madas

Regional Head of Valuations Austria, Poland, Switzerland

Robert Madas arbeitet seit 2019 bei Eurotax und ist für den Bereich Valuations in Österreich, Schweiz und Polen verantwortlich. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich der Datenanalyse und Interpretation. Vor Eurotax war er über 10 Jahre lang beim Marktforschungsunternehmen GfK Austria als Key Account Manager tätig. Sein Studium absolvierte er an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Marketing.

Robert Madas, Regional Head of Valuations Austria, Poland, Switzerland bei Eurotax, mit einer Analyse des österreichischen Neu- und Gebrauchtwagenmarkts im vergangenen Jahr und einem Ausblick auf 2022.

Das zweite Corona-geprägte Autojahr 2021 ist Geschichte und bringt nicht die ursprünglich erhoffte Erholung. Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 liegen die Neuzulassungen konstant deutlich unter den Werten vor Corona. Fehlende Mikrochips und Rohmaterialien und damit einhergehende Lieferverzögerungen bei neuen Fahrzeugen verhinderten im vergangenen Jahr einen Aufschwung.

Der PKW-Neuwagenmarkt in Österreich steckt nach wie vor in der Krise: 239.803 PKW-Neuzulassungen bedeuten letztendlich sogar einen Rückgang um 3,6% bzw. 8.937 Stück gegenüber dem miserablen Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 bedeutet das sich ein sattes Minus von 27,2%.

Elektrische Antriebe erlebten indes einen erneuten Höhenflug: Die Neuzulassungen reiner Elektro-PKW haben sich gegenüber 2021 auf 33.366 Stück mehr als verdoppelt (+108,9%) und erreichen damit mittlerweile 13,9% Marktanteil. Plug-in Hybride sind ähnlich stark gewachsen (+91,4%) und liegen per Ende 2021 bei 14.626 Neuzulassungen bzw. 6,1% Marktanteil. Zusammen kommen „Stecker-Fahrzeuge“ damit auf 20,0% Marktanteil, nach 9,5% im vergangenen Jahr. Rückgänge mussten klassische Benziner- und Diesel-PKW hinnehmen, wobei vor allem der Marktanteil des Dieselmotors abgestürzt ist, auf 24,3% (bzw. 58.263 Stück) nach 36,5% (90.909 Stück) im Vorjahr. 

Nur schwacher Aufschwung 2022 erwartet

„Für 2022 rechnen wir mit keiner echten Erholung auf dem Neuwagenmarkt, da uns der Chipmangel und Lieferkettenprobleme noch länger beschäftigen werden. Aus heutiger Sicht sind höchstens rund 250.000 PKW-Neuzulassungen realistisch und damit ein Volumen deutlich unter den Jahren vor der Corona-Krise“, so Robert Madas, Head of Valuations bei Eurotax Österreich. „Das tatsächliche Ergebnis wird aber stark abhängig sein von der Verfügbarkeit von Mikrochips und Rohmaterialien, also ob die bestellten Neuwagen auch tatsächlich geliefert werden können.“

Die Trends im Gebrauchtwagenmarkt

Der Gebrauchtwagenmarkt ist unterdessen im Hoch und wird durch eine konstant hohe Nachfrage bei sich stetig verringerndem Angebot bestimmt. Mit 871.065 Gebrauchtzulassungen war das vergangene Jahr um 3,6% stärker als 2020 und damit fast auf dem Niveau von 2019 (872.043 Stück).

Auch die Angebotspreise zeigen seit Anfang des vergangenen Jahres nur noch in eine Richtung, nämlich nach oben.  Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte sind die durchschnittlichen Angebotspreise deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Preis-Niveau von Anfang Februar 2020 liegt der Preisindex im Jänner 2022 im Schnitt bereits ca. 12% über dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise (siehe auch Grafik unten).

„Eine stabile Nachfrage trifft auf ein geringes Angebot: vor allem jüngere Gebrauchte bis 24 Monate fehlen auf dem Markt – das Angebot ist in dieser Altersgruppe um über 40% geringer als vor der Pandemie“, so Robert Madas. Insgesamt ist das Volumen der aktiven Angebote am Markt derzeit um ca. 33% tiefer als im Februar 2020. 

Preis Index Österreich: Januar 2020 bis Januar 2022

Quelle: Eurotax/Autovista Group

Restwerte auch 2022 im Hoch

Dieses Marktumfeld spiegelt sich in steigenden Restwerten wider: derzeit liegt der Eintausch-Wert eines 3-jährigen PKW im Schnitt bei 46,6% vom Listenpreis. Das entspricht einem Plus von 9,1% gegenüber Jänner 2021. Am höchsten notieren bei 3-jährigen PKW im Schnitt derzeit Benziner mit 47,5%, gefolgt von Hybriden mit 47,2% und Diesel mit 46,4%.

In Bezug auf die künftige Restwert-Entwicklung wird die weitere Entwicklung des Angebots entscheidend sein. Da die Neuzulassungen aktuell immer noch markant tiefer sind als vor der Krise, gehen wir davon aus, dass sich die Marktparameter mittelfristig nicht ändern werden, so dass die Restwerte für 3-jährige PKW in diesem Jahr weiter steigen werden. Erst wenn die Neuwagenmärkte deutlich anziehen und damit auch die Volumina auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigen, dürften die Restwerte unter Druck geraten. Dies wird wahrscheinlich nicht vor 2023 der Fall sein.

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