Der österreichische Gebrauchtwagenmarkt zeigt Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage in einem Markt mit steigendem, aber immer noch geringem Angebot. Wie in anderen europäischen Ländern verlangsamt sich auch in Österreich die Transaktionsaktivität bei Gebrauchtwagen, und die Lebenshaltungskosten steigen. Dies führt zu einer Abschwächung der Nachfrage im Vergleich zur ersten Jahreshälfte.
„Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Fahrzeuge lag das Angebotsvolumen im Oktober um 3,7 % höher als im Vormonat und um 7,9% höher als im Oktober 2021“, erläutert Robert Madas, Regional Head of Valuations AT, CH, PL bei Eurotax Österreich. Allerdings war im Jahr 2021 das Angebot bereits deutlich geringer als Anfang 2020.
Der Verkaufs-Index zeigt indessen eine deutliche Abschwächung der Nachfrage mit einem Rückgang von 1,9 % im Vergleich zum September und minus 31,9 % im Vergleich zum Oktober 2021. Dieselfahrzeuge sind am stärksten von diesem Rückgang betroffen, mit einem Minus von 40,1% gegenüber dem Vorjahr.
Die durchschnittlichen Standtage haben sich inzwischen deutlich auf durchschnittlich 67,9 Tage erhöht. „Das spricht dafür, dass sich das Gebrauchtwagengeschäft mittlerweile weiter abkühlt“, so Robert Madas. Full-Hybride verkaufen sich mit durchschnittlich 43,9 Tagen am schnellsten, gefolgt von BEVs mit 51,1 Tagen, Benzinern mit 67,9 Tagen und Dieselfahrzeugen mit 68,7 Tagen. PHEVs verkaufen sich mit durchschnittlich 73,7 Tagen am langsamsten.
Zusammen mit der nachlassenden Nachfrage sind die durchschnittlichen Restwerte von 36 Monate alten PKW etwas gesunken: Derzeit liegt der Eintausch Wert im Schnitt bei 54,3%. Das ist ein leichtes Minus von 0,1% gegenüber dem Vormonat, aber immer noch ein kräftiges Plus von 19,0% gegenüber Oktober 2021. Am höchsten notieren bei 3-jährigen PKW derzeit HEVs mit 55,3%, knapp gefolgt von PHEVs (55,0%) und Dieselfahrzeugen mit 54,8 %, sowie Benzinern mit 54,1%. 3-jährige BEVs halten mit 51,6% zwar den geringsten Wert, konnten sich im Vergleich zum Vormonat jedoch deutlich verbessern.
Da die Nachfrageseite auf eine Veränderung in naher Zukunft hindeutet, ist künftig Druck auf die Restwerte zu erwarten. Die Angebotsseite wird sich jedoch mittelfristig nicht ändern, denn die Neuzulassungen sind immer noch deutlich niedriger als vor der Krise: 2021 lag der Wert um 27 % unter dem des Jahres 2019, und die Prognosen für 2022 liegen sogar unter dem Volumen des Vorjahres. Das Angebot an Neuwagen wird der Schlüsselfaktor für die künftige Entwicklung von Restwerten sein.
Die Lieferketten waren bereits unterbrochen, und zusammen mit dem Halbleitermangel führt der Krieg in der Ukraine zu noch längeren Lieferzeiten für die meisten neuen Fahrzeuge. Aufgrund dieser Unterversorgung geht Madas für die Restwerte von drei Jahre alten Pkw bis Ende 2022 von einem Plus von rund 15% gegenüber Dezember 2021 aus. Erst wenn das Volumen auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigt oder die Nachfrage deutlich leidet, werden die Werte unter Druck geraten. Dies wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2023 der Fall sein.
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