News

VW stärkt mit dem ID.5 die Popularität seiner Elektromarke

Rainer Hintermayer | 15 Jul 2022

Über den Autor

Rainer Hintermayer

Seit 27 Jahren, davon 22 bei Eurotax, ist Rainer im automotiven Datenbusiness tätig und beobachtet die aktuellen Trends und zukünftigen Entwicklungen am österreichischen Kfz-Markt. Seine Aufgabenschwerpunkte sind die Eurotax-Notierungen sowie Forecast-Werte für PKW und LCV.

Die ID.-Baureihe von Volkswagen ist mittlerweile eine gut etablierte Elektro-Submarke des Konzerns. Wie von VW angekündigt, werden neben den bereits beliebten Modellen ID.3 und ID.4 mehrere neue Modelle vorgestellt. Der neue ID.5 soll das Interesse an der fortschreitenden Elektrifizierung der Marke VW weiter ausbauen.

Auf den ersten Blick ist der ID.5 ein gefälliges Fahrzeug, das dem ID.4 im Design nicht unähnlich ist. Äußerlich unterscheidet er sich vor allem durch den Coupé-haften Schwung der Dachlinie, der in einen Heckspoiler übergeht und dem Auge vermittelt, das Auto sei kleiner und schlanker als ein normaler SUV. Das niedrigere Dach schränkt den Innenraum nicht ein und bietet selbst den größten Fondpassagieren ausreichend Platz.

Der Kofferraum ist größer als jener des ID.4, wenn auch nur um sechs Liter. Der Innenraum ist übersichtlich und geräumig, der niedrige Mitteltunnel optimiert den Platz für die Fondpassagiere. Der ID.5 nutzt die Software-Version 3.0 des Herstellers, die eine bessere Routenplanung, schnellere Reaktionszeiten des 12-Zoll-Infotainment-Displays und eine höhere Ladeleistung bietet.

In Sachen Antrieb und Aufladung reicht die 77KWh-Batterie laut WLTP für eine Reichweite von bis zu 520km. Der ID.5 wird in drei Varianten erhältlich sein: Pro, Pro Performance und GTX. Letztere soll eine Anspielung auf das GTI-Branding sein, das VW bei seinen sportlichen Benzin- und Dieselfahrzeugen einsetzt. Die Pro-Version startet mit 128 kW/174 PS, die Pro Performance-Version hat 150 kW/204 PS und die allradgetriebene GTX-Version hat 220 kW/299 PS. Ohne Scheibenbremsen an der Hinterachse sind Beschleunigung und Bremsen jedoch nicht so effizient wie bei einigen Konkurrenten.

Nicht alle Gemeinsamkeiten mit dem ID.4 sind erfreulich

Der ID.5 hat viele Gemeinsamkeiten mit dem ID.4 und ist jedenfalls ein sportliches Upgrade des älteren, bewährten Modells. Leider sind einige dieser Gemeinsamkeiten nicht nur positiv. Die Qualität der Materialien im Innenraum liegt unter dem Niveau, das man von den Benzin- und Dieselfahrzeugen von Volkswagen gewohnt ist. Wie beim ID.4 und ID.3 setzt VW auch beim ID.5 im Innenraum auf viele Kunststoffoberflächen. Das vermittelt kein Premium-Gefühl, was bei einem Fahrzeug in dieser Preisklasse schade ist.

Auch die Gestaltung der Bedienelemente rund um den Fahrer ist nicht optimal. Die Bedienung der Klimaanlage wird über den Touchscreen des Infotainmentsystems gesteuert und erfordert mehrere Schritte zur Änderung. Die berührungsempfindlichen Schieberegler unterhalb des Bildschirms können bei der Einstellung der Touchscreen-Bedienelemente auch irrtümlich berührt werden.

Mit der Software-Version 3.0 kann Volkswagen auf einigen der Funktionen des ID.4 aufbauen. Dazu gehören die Schwarm-basierte Spurführung und der Park Assist Plus mit Memory-Funktion, der einmal gespeicherte Einparkvorgänge selbstständig nachvollziehen kann.

Hohe Markenbekanntheit als Vorteil

Volkswagen hat eine hohe Markenbekanntheit in den europäischen Schlüsselmärkten, was sich positiv auf die Restwerte auswirkt. Die Untermarke ID. hat sich bei den Käufern bereits als beliebt erwiesen. Auch wenn die ID. Modelle gerade erst auf den Gebrauchtwagenmarkt gelangen, zeichnet sich großes Interesse ab.

Die sehr hohen Zulassungszahlen bestätigen, dass die Entscheidung vom VW-Konzern mit MEB auf eine vollelektrische Plattform zu setzen, richtig war. Letztendlich ist der ID.5 eine sportlichere Variante des ID.4. Es bleibt abzuwarten ob dies ausreicht, um die Käufer davon zu überzeugen, dieses Modell seinem Stallgefährten oder den erweiterten Familienmitgliedern Skoda Enyaq und Enyaq Coupé vorzuziehen. Während die ID.-Familie nach wie vor beliebt ist, kommen immer mehr Konkurrenz-Modelle auf den Markt, die den ID. Modellen Marktanteile abnehmen wollen.

Launch Report Österreich: Volkswagen ID.5 – Juni 2022

Quelle: Eurotax

Stärken

Der neue VW ID.5 ist die SUV-Coupé-Variante des bereits seit Ende 2020 erhältlichen Modells ID.4. Die Unterschiede liegen in der elegant abfallenden Dachlinie und dem neu gestalteten Heck inklusive Spoiler. Der Innenraum präsentiert sich nahezu identisch mit dem ID.4, wo großzügige Platzverhältnisse und viel Bein- und Kopffreiheit in beiden Sitzreihen hervorzuheben sind. Die in unserem Vergleich gewählte Pro Performance – Variante treibt die Hinterachse mit 150 kW/204 PS an – der 77 kWh-Akku reicht laut WLTP für eine Reichweite von bis zu 520 km. Die allradgetriebene GTX-Variante sorgt mit 299 PS für noch mehr Fahrspaß. Mit dem ID.5 – Launch wurde auch die Software auf die Version 3.0 gebracht, die jetzt für eine bessere Routenplanung, schnellere Reaktionszeiten des 12″ Displays und eine gesteigerte DC-Ladeleistung sorgt. Bi-direktionales Laden soll auch in Kürze möglich sein.

Schwächen

Die im Innenraum des ID.5 verwendeten Materialien sind wesentlich hochwertiger als die seines kleinen Bruders, des ID.3, aber immer noch nicht auf dem Niveau, das wir von einem Auto der 50.000-Euro-Klasse erwarten. Die Schieberegler unterhalb des zentralen Bildschirms und die Touch-Tasten am Lenkrad sehen zwar schöner aus als echte Knöpfe und Drehregler, sind aber weit weniger praktisch in der Anwendung. Auch das sehr kleine Display hinter dem Lenkrad zwingt den Fahrer, mehr Informationen aus dem großen Display in der Mitte abzurufen und er wird so öfter vom Verkehrsgeschehen abgelenkt, als es bei einem ergonomischeren Bedienkonzept nötig wäre. Erst die nahe Zukunft wird zeigen, ob die groß angekündigte Version 3.0 alle bisherigen Softwareprobleme gelöst hat.

Chancen

Den ID.5 gibt es zum Marktstart in drei Leistungsvarianten. Die Pro-Variante startet mit 128 kW/174 PS, als Pro Performance leistet das e-Mobil 150/204 PS und als Allradversion GTX beträgt die Leistung 220 kW/299 PS. Alle drei Varianten sind mit der 77 kWh Batterie kombiniert. Vor allem die neue Software-Generation 3.0, die via OTA-Update allen auf der MEB-Plattform basierenden Modellen zu Gute kommen wird, wirkt erfolgversprechend. So werden bisherige Funktionen verbessert und beschleunigt und neue Funktionen, wie schwarmbasierte Spurführung oder den Park Assist Plus mit Memory Funktion, der einmal abgespeicherte Parkvorgänge autonom immer wieder nachvollziehen kann, erhältlich sein.

Risiken

Die sehr hohen Zulassungszahlen bestätigen, dass die Entscheidung vom VW-Konzern mit MEB auf eine vollelektrische Plattform zu setzen, richtig war. Natürlich war und ist VW, wie andere Hersteller auch, stark von der Halbleiterkrise, unterbrochenen Lieferketten und dem Krieg in der Ukraine betroffen. So musste beispielsweise die Markteinführung des ID.5 wegen fehlender Kabelsätze um mehrere Wochen verschoben werden. Die Zahl der Wettbewerber, vor allem aus Fernost, nimmt stetig zu und setzt mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis und deutlich längeren Garantiezeiten die etablierten europäischen Automobilhersteller stark unter Druck.

Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.

Das könnte Sie auch interessieren

Restwerte legen im Juni leicht zu

08 Jul 2022

Die aktuelle Entwicklung auf dem Gebrauchtwagenmarkt in Österreich im Überblick. Was hat sich seit dem Vormonat getan? Der Gebrauchtwagenmarkt ist nach wie vor durch stabile Nachfrage bei...

Verzögerte Auslieferungen treffen Europas E-Transporter-Markt

01 Jul 2022

Während ein Großteil der Automobilindustrie während COVID-19 stagnierte, entwickelte sich der Markt für leichte Nutzfahrzeuge (LCV) rasant. Die Nachfrage nach Transportern stieg, da die Kunden...

Toyota Aygo X bringt Crossover-Feeling ins A-Segment

24 Jun 2022

Der Toyota Aygo X dient als Ersatz für den Aygo in Toyotas europäischer Produktpalette. Er ist eines der wenigen A-Segment-Modelle mit SUV/Crossover-Styling und Proportionen. Der...

Ja, bitte melden Sie mich für die aktuellsten News & Insights an!

* Pflichtfeld
Ja, ich möchte folgende E-Mails erhalten:
Insights, Umfragen und Veranstaltungen auf dem Automobilmarkt Österreich - Diese werden in regelmäßigen Abständen von der Eurotax Österreich GmbH versandt, auf Deutsch.

In unseren E-Mails verwenden wir Pixel, die uns zeigen, wenn Sie unsere E-Mails öffnen, weiterleiten oder Links anklicken. Dies hilft uns, die Leistung und Wirksamkeit unserer E-Mails zu messen. Wir kombinieren dies mit den Informationen, die Sie bei der Newsletter Anmeldungen angeben haben und Ihren Browsing-Informationen, damit wir unser Marketing besser auf Sie zuschneiden und verbessern sowie Ihre Benutzererfahrung auf unserer Website personalisieren können. Indem Sie sich anmelden, stimmen Sie der Verwendung Ihrer Daten zum Zweck der Zusendung der ausgewählten E-Mails und der Verwendung von Zählpixeln zu. Sie können Ihre Zustimmung zum Erhalt unserer E-Mails und dem Verwenden der Zählpixel jederzeit widerrufen, indem Sie dem Link zum E-Mail-Präferenzzentrum folgen, der in jeder E-Mail enthalten ist, die Sie erhalten. Weitere Informationen über die Verarbeitung Ihrer persönlichen Daten finden Sie in der Eurotax Datenschutzerklärung.