Der Toyota Aygo X dient als Ersatz für den Aygo in Toyotas europäischer Produktpalette. Er ist eines der wenigen A-Segment-Modelle mit SUV/Crossover-Styling und Proportionen. Der Aygo X besticht mit gefälliger Ästhetik, sowohl mit einem harmonischen Exterieur als auch Interieur. Dank des guten Fahrwerks und der 17- oder 18-Zoll-Räder, die in allen Ausstattungslinien serienmäßig sind, lässt er sich gut fahren. Mit seinem engen Wendekreis lässt sich das Auto in der Stadt gut einparken, die Sicht nach hinten wird durch das Design jedoch beeinträchtigt, da die Ladekante des Kofferraums hoch ist.
Die höhere Bodenfreiheit erleichtert den Einstieg vorne, aber der Einstieg zu den Rücksitzen ist aufgrund der schmalen Hecktüröffnung schwieriger. Auch im Innenraum ist die Beinfreiheit im Fond begrenzt, was allerdings ein häufiges generelles Problem im Segment der Kleinwagen ist. Während viele Konkurrenten elektrische Fensterheber anbieten, sind die klappbaren hinteren Fenster des Aygo X für kleine Kinder sicherer und im A-Segment nicht ungewöhnlich.
Das schlank gestaltete Modell teilt sich die Plattform mit dem Yaris aus dem B-Segment und ist im Vergleich zu seinem Vorgänger um 24 cm auf 3,7 m Länge gewachsen. Der Aygo X ist auch etwas breiter und durch das Crossover-Styling ein paar Zentimeter höher. Dies wirkt sich positiv auf das Platzangebot und den Kofferraum aus, der 231 Liter fasst. Das sind zwar etwa 20 Liter weniger als beim Kia Picanto und beim Hyundai i10, aber immer noch eine konkurrenzfähige Größe und 60 Liter mehr als beim Aygo.
Antrieb und Verbrauch des Aygo X
Für den Aygo X gibt es keine Hybrid- oder Elektroantriebe sondern nur einen Ein-Liter-Benzinmotor. Es besteht jedoch die Wahl zwischen einem Fünfgang-Schaltgetriebe und einem CVT-Automatikgetriebe. Der Dreizylinder-Benzinmotor, der aus dem Aygo übernommen wurde, brummt ein wenig und ist bei höheren Geschwindigkeiten laut. Mit einer Beschleunigung von 14,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h scheint das Modell im Vergleich zu den Wettbewerbern nicht so stark zu sein, aber die Verbrauchskosten sollen mit einem offiziellen Verbrauch von nur 4,8 Litern pro 100 km niedrig sein.
Ein eiförmiges zentrales Display, das ein Multimediasystem mit einem Sieben- oder Neun-Zoll-Touchscreen beherbergt, dominiert den Innenraum. Zur Serienausstattung gehören LED-Tagfahrlicht, eine Rückfahrkamera und Toyota Safety Sense mit Systemen wie Kollisionswarnung, Bremsassistent, Spurwechselwarnung, adaptiver Tempomat, Fernlichtassistent und Verkehrszeichenerkennung.
Hohe Preispositionierung
Der Aygo X ist das jüngste Angebot im A-Segment und konkurriert mit älteren Modellen – zuletzt mit dem Hyundai i10 der dritten Generation, der 2020 auf den Markt gekommen ist. Insgesamt gibt es aktuell weniger A-Segment-Modelle auf dem Markt, vor allem seit dem Rückzug der Geschwister des ehemaligen Aygo, des Peugeot 108 und des Citroën C1. Die vergleichsweise hohen Listenpreise des Aygo X positionieren ihn jedoch am oberen Ende des A-Segments. Das liegt zum Teil daran, dass fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme wie ein aktiver Tempomat und ein Spurhalteassistent zur Serienausstattung gehören. Der Aygo X profitiert jedoch von Toyotas Ruf, qualitativ hochwertige und zuverlässige Autos herzustellen, und genießt eine starke Markentreue.
Segment A mit begrenzten Zukunftschancen
Aufgrund ihrer geringeren Vielseitigkeit und ihres spezifischen Einsatzes ist der Spielraum für weiteres Nachfragewachstum für Kleinwagen sowohl auf dem Neu- als auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt wohl begrenzt. Aufgrund der immer strengeren Emissionsvorschriften und Sicherheitsanforderungen werden sie immer teurer und nähern sich preislich den Modellen des B-Segments an, die eine größere Vielseitigkeit bieten. Da Segment-A Modelle zunehmend schwer zu einem attraktiven Endkundenpreis produziert werden können, insbesondere mit elektrifizierten Antrieben, könnten sie langfristig sogar vom Aussterben bedroht sein.
Launch Report Österreich:
Toyota Aygo X – Juni 2022
Stärken
Mit der 3. Generation des in Europa entwickelten und im tschechischen Kolin gebauten Aygo X bringt Toyota etwas SUV-Feeling in das A-Segment. Der schnittig gezeichnete Aygo X steht nun auf der gemeinsam mit dem Yaris genutzten Plattform und wächst dadurch in der Länge um ca. 24 cm auf 3700 mm sowie auch etwas in der Breite. Durch das Crossover-Styling ist das neue Modell auch um einige Zentimeter höher. Dies wirkt sich positiv auf die Platzverhältnisse auf allen vier Plätzen sowie auch im Kofferraum, der 231 Liter fasst, aus. Im Innenraum dominiert das Ei-förmige Mitteldisplay mit Touchbildschirm.
Ab der Einstiegsvariante ist bereits das „Toyota Safety Sense“ enthalten und enthält wichtige Sicherheitssysteme wie Kollisionswarner, Bremsassistent, Spuwechselwarner, Tempomat und Verkehrszeichen-Assistent. In der in unserem Vergleich gewählten 2. Ausstattungsvariante sind zusätzlich der adaptive Tempomat, Apple CarPlay/Android Auto sowie eine Rückfahrkamera enthalten.
Schwächen
Bis zur B-Säule ist das Fahrzeug für seine Fahrzeuggröße recht komfortabel. Der Einstieg auf die hinteren Sitzplätze durch die schmale Türöffnung gestaltet sich jedoch schwieriger.
Der etwas brummige und bei höheren Geschwindkeiten laute 53 kW – Dreizylinder-Benzinmotor wurde aus dem Vorgänger übernommen und benötigt für die Beschleunigung von 0 auf 100 14,9 Sekunden. Schade, dass es hier keine Hybrid- oder gar eine rein elektrische Version gibt.
Im Innenraum fühlt sich das relativ viel in Wagenfarbe lackierte Blech etwas unangenehm an, was leider durch die harten, ungeschäumten Oberflächen in den Türen und auf dem Armaturenbrett noch verstärkt wird.
Chancen
Der neue Aygo X ist nur mit einem Dreizylinder 1,0l Benzinmotor mit 53 kW / 72 PS erhältlich. Zur Wahl steht entweder ein 5-Gang-Schaltgetriebe oder ein CVT-Automatikgetriebe.
Sehr gefällig sind die vier optional erhältlichen Bi-Tone-Farben, wo dann das Dach und die C-Säule schwarz lackiert sind. Als Aygo X Air-Variante bietet der Kleinwagen optional auch ein elektrisch faltbares Stoffdach, was für etwas Cabriofeeling sorgt. Die Werksgarantie beträgt 3 Jahren bzw. 100.000 km. Diese verlängert sich bei regelmäßiger Wartung bei einem Toyota Vertragsparter als Toyota Relax Garantie auf bis zu 10 Jahre oder 160.000 km.
Risiken
Die bisherigen Agyo-Generationen waren ein gemeinsames Projekt mit PSA (jetzt Stellantis) und somit baugleich mit dem Peugeot 108 und dem Citroen C1. Zum 1. Januar 2021 hat Toyota das Joint-Venture-Werk im tschechischen Kolin komplett übernommen und rund 38 Millionen Euro in Modernisierung und Kapazitätserweiterung investiert. Der neue Aygo X teilt sich nun mit seinem etwas größerem Konzernbruder Yaris die neue TNGA-Plattform und die Produktionsbänder um die Produktionskosten im Rahmen zu halten. Aufgrund der immer strengeren Abgasvorgaben und Sicherheitsanforderungen sind diese Kleinstwagen, die mit dem relativen geringen Gewicht und kompakten Abmessungen eigentlich wesentlich umweltfreundlicher wären als z.B. die gehypten B- und S-SUV-Modellen, kaum noch zu einem attraktiven Endkundenpreis herzustellen. Fahrzeuge in diesem Segment sind somit vom Aussterben bedroht.
Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.