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Mazda fordert mit dem CX-60 deutsche Premium-SUVs heraus

Rainer Hintermayer | 10 Jun 2022

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Rainer Hintermayer

Seit 27 Jahren, davon 22 bei Eurotax, ist Rainer im automotiven Datenbusiness tätig und beobachtet die aktuellen Trends und zukünftigen Entwicklungen am österreichischen Kfz-Markt. Seine Aufgabenschwerpunkte sind die Eurotax-Notierungen sowie Forecast-Werte für PKW und LCV.

Mazda

Der CX-60 ist Mazdas Versuch eines Plug-in-Hybrids (PHEV) und soll deutsche Premium-D-SUV-Konkurrenten wie den BMW X3, Audi Q5 und Mercedes-Benz GLC sowie Modelle wie den Volvo XC60 und Hyundai Santa Fe ernsthaft herausfordern.

Das Äußere weist Elemente des „Kodo“-Designs des japanischen Automobilherstellers auf, es wirkt mit seiner stattlichen Länge von 4,75 m und der auffallend langen Motorhaube wuchtig und verleiht dem Fahrzeug eine kräftige Präsenz auf der Straße.

Die kombinierte Leistung des PHEV ist mit 327 PS höher als bei den meisten Konkurrenten. Allein der 2,5-Liter-Benzinmotor leistet 191 PS, was für hervorragende Fahrleistungen sorgt, selbst wenn die 17,8-kWh-Batterie, die den 136 PS starken Elektromotor antreibt, entladen ist. Die offiziell angegebene Reichweite von 63 km im reinen Elektromodus ist ebenfalls etwas höher als jene der Konkurrenzmodelle.

Die Ausstattung des Mazda CX-60

Der Innenraum des CX-60 präsentiert sich mit eleganten Designelementen  und edlen Materialien wie echtem Ahornholz, Nappaleder und strukturierten japanischen Stoffen. Für die Bedienung des Infotainmentsystems setzt Mazda weiterhin auf einen Drehregler. Wie für Mazda typisch verfügt auch der CX-60 serienmäßig in allen Versionen über einen breiten, zentralen 12-Zoll-Touchscreen. Darunter befinden sich die klassischen Bedientasten für die Klimasteuerung, die einfach und sicher zu bedienen sind.

Viele moderne Features sind in allen Ausstattungslinien verfügbar, darunter das Fahrassistenzsystem „See-Through View“ und das „Driver Personalisation System“. Dabei handelt es sich um ein kameragesteuertes Fahrererkennungssystem, das automatisch die optimale Sitzposition und das persönliche Profil einstellt, so dass mehrere Fahrer das Fahrzeug mit minimalem Einrichtungsaufwand nutzen können.

Der Zugang zu den Rücksitzen ist einfach, da sich die Türen in einem Winkel von fast 90° öffnen lassen, der niedrige Mitteltunnel optimiert den Komfort für die Passagiere im Fond. Der CX-60 verfügt außerdem über einen geräumigen Kofferraum mit 570 Litern, der größer ist als bei seinen wichtigsten Premium-Konkurrenten.

Der Mazda CX-60 hat im Vergleich zu seinen wichtigsten deutschen Premium-PHEV-Konkurrenten einen niedrigeren Listenpreis mit einem guten Preis-/Ausstattungsverhältnis. Mazda gilt außerdem als sehr zuverlässige Marke, was durch die kürzlich verlängerte Sechs-Jahres-Garantie unterstrichen wird.

Dennoch werden sich Mazdas Ambitionen, in ein größeres, teureres Fahrzeugsegment einzusteigen und stärker mit Premiummarken zu konkurrieren, trotz der attraktiven Preisgestaltung sehr schwierig gestalten. Das liegt vor allem am guten Markenimage, den die alteingesessenen Marken bei ihren Kunden genießen.

Launch Report Österreich: Mazda CX-60 – Mai 2022

Quelle: Eurotax

Stärken

Mit dem CX-60 bringt Mazda das größte und stärkste Modell in seiner über 100jährigen Firmengeschichte. Mit dem D-Segment SUV will Mazda unter anderem auch den deutschen Premiummarken ernsthaft Konkurrenz machen. Von außen ist das elegante Fahrzeug mit der stattlichen Länge von 4,75 Metern und einer auffällig langen Motorhaube auf den ersten Blick als Mazda zu erkennen. Im Innenraum sind die schlicht gehaltenen Designelemente mit sehr edlen Materialen wie echtesm Ahornholz, Nappaleder und einzigartig strukturierten japanischen Stoffen gestaltet. In Sachen Bedienung setzt Mazda weiterhin auf die Steuerung via Controller. Markentypisch findet sich auch im CX-60 das schmale, aber sehr breite Zentraldisplay. Darunter befinden sich ganz klassisch Bedientasten für Klimatisierung. Ein Novum ist das sogenannte optional erhältliche Driver Personalization System, eine kameragesteuerte Fahrererkennung, die dementsprechend die optimale Sitzposition und das persönliche Profil automatisch einstellt.

Schwächen

Der CX-60 ist eine ziemlich wuchtige Erscheinung und die Außenabmessungen sind relativ groß. Das Styling ist Mazda-typisch eher bieder und die Motorhaube wirkt etwas zu lang. Im Gegensatz zur ersten Reihe, die mit breiten und bequemen Sitzen ausgestattet ist, bietet der Fond in Relation zur Fahrzeuggröße überraschend wenig Platz. Trotz der Systemleistung von 241 kW/327 PS und ordentlichen Beschleunigungswerten von 5,8 sek vom 0-100 km/h sollte man keinen Sportwagen erwarten – das eher weich und komfortabel abgestimmte Fahrwerk eignet sich besser zum sanften Gleiten, und spart in diesem Modus auch Strom bzw. Benzin. Im sehr hochwertigen und gefälligen Innenraum und im ergonomisch gut abgestimmten Cockpit könnte nur die fehlende Touchbedienung während der Fahrt von manchen vermisst werden. 

Chancen

Zum Marktstart ist nur der erstmals in einem Mazda angebotene Plug-in-Hybrid-Motor erhältlich. Dieser 2,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor leistet 141 kW/191 PS. Zusätzlich gibt es einen 100 kW starken Elektromotor der lt. WLTP bis zu 63 km rein elektrisch fahren kann. Frühestens 2023 werden auch 2 Reihensechszylinder-Motoren einmal als 3,0l- Benziner und als 3,3l Diesel erhältlich sein. Ausstattungsbereinigt ist die Trimline Exclusive mit € 51.000,- sehr gut gegenüber den Mitbewerbern eingepreist – vor allem in Relation zu den deutschen Premiummodellen BMW X3, Audi Q5 oder Mercedes GLC, die Mazda mit dem CX-60 auch im Visier hat.

Risiken

Mazda gilt als eine sehr zuverlässige Marke, was durch die kürzlich auf 6 Jahre verlängerte Garantie noch unterstrichen wird. Was das Markenimage angeht, wird Mazda jedoch oft als bieder und konservativ beschrieben. Derzeit verkaufen sich der Kompakt-SUV CX-3 und sein Nachfolger CX-30 gut, gefolgt vom etwas größeren CX-5 und den Klein- und Kompaktmodellen Mazda 3 und 2 – also in einem deutlich günstigeren Preissegment, als der CX-60 jetzt positioniert ist. Mazdas derzeitige Ambitionen, mit dem CX-60 in größere und teurere Fahrzeugsegmente einzusteigen und gegen die deutschen Premiummarken anzutreten, wird hierzulande aufgrund der Dominanz von X3, GLC und Q5 und ähnlicher Modelle anderer Premiummarken wie Volvo, Jaguar, Landrover, Lexus oder Alfa Romeo trotz attraktiver Preisgestaltung sehr schwierig sein. Mazda hat bereits in den 1990er Jahren mit den Modellen Xedos 6 und 9 versucht, als Premiumanbieter wahrgenommen zu werden – aber mit nur mäßigem Erfolg.

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