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BMW greift mit dem i4 im Elektro-D-Segment an

Rainer Hintermayer | 25 Feb 2022

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Rainer Hintermayer

Seit 27 Jahren, davon 22 bei Eurotax, ist Rainer im automotiven Datenbusiness tätig und beobachtet die aktuellen Trends und zukünftigen Entwicklungen am österreichischen Kfz-Markt. Seine Aufgabenschwerpunkte sind die Eurotax-Notierungen sowie Forecast-Werte für PKW und LCV.

Das neue batterieelektrische Modell i4 von BMW basiert auf dem 4er Gran Coupé und ist im D-Segment der Oberklasse positioniert. Der i4 besticht durch ein ansprechendes Design, das sich insbesondere mit seinem sportlichen Kühlergrill an Verbrennungsmotoren orientiert und überzeugt durch überlegene Fahrdynamik, Ansprechverhalten und Beschleunigung.

Da die meisten BEVs in diesem Segment Crossover oder SUVs sind, hat der i4 nur sehr wenige Konkurrenten. Obwohl Tesla den Maßstab in der Elektromobilität gesetzt hat, verfügt auch BMW über eine langjährige Expertise in diesem Bereich und ein starkes Premium-Markenimage. Da der i4 mit der BMW-typischen sportlichen Fahrdynamik und Qualität punktet, könnte er zu einem ernsthaften Konkurrenten für das Model 3 des amerikanischen BEV-Herstellers werden. Es gibt auch eine sportlichere M-Version, den i4 M50, der anspruchsvollere Kunden ansprechen wird.

Der Innenraum ist attraktiv, mit klaren, geraden Linien, und eine Neuheit ist das neue geschwungene Infotainment-System, das den 12,3-Zoll-Bildschirm hinter dem Lenkrad und das 14,9-Zoll-Display in der Mitte umfasst. Mit einer Länge von 4,78 m bietet der i4 ausreichend Platz, auch wenn das Heck schmaler ist als beim Model 3. Die große Heckklappe erleichtert den Zugang zum Kofferraum, der 470 Liter fasst und bei umgeklappten Rücksitzen auf 1.290 Liter ansteigt.

Beachtliche Batterieleistung als Kaufanreiz

BMW bietet zur Markteinführung zwei Batterien mit einer Leistung von 340 PS und 544 PS an. Die Reichweite ist sowohl auf dem Neuwagen- als auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein wichtiges Kaufkriterium. Die 83,9-kWh-Batterie des eDrive 40 verspricht eine beachtliche Reichweite von 590 km (WLTP), die sich in der leistungsstärkeren M50-Version auf 510 km reduziert. Auch wenn er nicht mit einem 800V-Bordnetz ausgestattet ist, ist eine Ladeleistung von bis zu 205kW über einen Gleichstromanschluss möglich. Daraus ergibt sich eine Reichweite von 164 km nach einem 10-minütigen Ladestopp, und die Batterie kann in etwa 30 Minuten von 10 % Kapazität auf 80 % aufgefüllt werden.

Obwohl BMW schon seit mehreren Jahren in der Elektromobilität aktiv ist, hat das Unternehmen erst acht Jahre nach der Einführung des erfolgreichen i3 neue BEVs wie den iX3, iX und jetzt den i4 auf den Markt gebracht. Die deutschen Marken Audi, Mercedes-Benz und Volkswagen waren in dieser Hinsicht in den letzten Jahren mit ihren jeweiligen Modellen EQ, e-tron und ID. präsenter.

Der i4 zielt nicht auf ein breites Kundenspektrum ab, da er sich einem Nischenmarkt widmet, aber er bekommt zusätzliche Konkurrenz durch den Mercedes-Benz EQE, der in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Weitere Konkurrenten werden für 2022 und 2023 erwartet, wie der Hyundai Ioniq 6 und der Volkswagen ID.7.

Schließlich baut der BEV-Marktführer im D-Segment, Tesla, seine Produktionskapazitäten mit zwei neuen Gigafactories in Grünheide bei Berlin und Austin, Texas, massiv aus. Auch asiatische Hersteller drängen mit wettbewerbsfähigen BEV-Modellen nach Europa.

Launch Report: Österreich BMW i4, Jänner 2022

Quelle : Eurotax

Stärken

Der neue vollelektrische BMW i4 basiert auf dem 4er Grand Coupé, und ist somit in der Mittelklasse positioniert. Der i4 überzeugt mit seinen überlegenen fahrdynamischen Eigenschaften, gewohnt ansprechenden Fahrleistungen und Beschleunigungswerten sowie mit sehr zuverlässig arbeitenden Assistenzsystemen. Im Innenraum findet man ein BMW-typisches, hochwertiges Ambiente. Als Novum gilt das neue Curved Display welches das 12,3″ große Display hinter dem Lenkrad und das 14,9″ große Zentraldisplay vereint. Mit 4,78 Länge bietet der i4 genügend Platz, wenngleich es im Fond etwas enger zugeht als im Tesla Model 3. Das Kofferraumvolumen mit 470 bis 1290 Litern ist großzügig und durch die riesige Heckklappe optimal zugänglich. Positiv hervorzuheben sind die 1600 kg Anhängelast, die der i4 ziehen darf.

Schwächen

Die riesige BMW-Doppel-Niere bleibt Geschmacksache. Die coupehafte Dachlinie ist optisch sehr gefällig, jedoch ist dadurch die Kopffreiheit hinten etwas eingeschränkt, zusätzlich schränkt der Kardantunnel auch die Beinfreiheit ein.

Der 80,7 kWh großen Akku (netto) verspricht eine beachtliche Reichweite von 590 Kilometer (lt. WLTP). Das hohe Fahrzeuggewicht nagt etwas an der Effizienz des i4, ansonsten wären sogar Reichweiten jenseits der 600 Kilometer-Marke erzielbar.

Preislich liegt der BMW i4 40 über den Mitbewerbsmodellen von Tesla und Polestar. Auch, wenn die Serienausstattung ganz passabel ist, wird der Käufer noch einige essentielle Optionen und Pakete dazu ordern, um sicherheitstechnisch am aktuellen Stand sowie optisch zufrieden zu sein.

Chancen

Der BMW i4 könnte ein ernsthafter Konkurrent für das Tesla Model 3 werden, da das Fahrzeug mit BMW-typischer sportlicher Fahrdynamik und Qualität punktet und die Modellvielfalt in diesem Fahrzeugsegment noch sehr begrenzt ist. Auch wenn der i4 nicht mit einem 800-V-Bordnetz ausgestattet ist, soll eine Ladeleistung von bis zu 205 kW per Gleichstromanbindung möglich sein, was eine Reichweite von 164 km bei einem 10-minütigen Ladestopp ergibt. Nicht unerwähnt bleiben soll das vorbildliche Nachhaltigkeitsengagement der BMW Group, bei dem der Einsatz von Recyclingmaterialien gefördert wird und strenge Regeln im Rohstoffmanagement, in Bezug auf das Lieferantennetzwerk und in der Produktion gelten.

Risiken

Spät aber doch – 8 Jahre nach dem Launch des erfolgreichen i3 – kam BMW mit neuen batterieelektrischen Modellen auf den Markt. Die deutschen Premiumkonkurrenten Mercedes und Audi waren hier mit den EQ- bzw. Etron-Modellen einige Jahre früher am Markt. Der absolute Marktführer im Segment ist bekanntermaßen aber Tesla und deren Produktionskapazitäten werden aktuell massiv durch die Produktionsstarts in den beiden neuen Gigafactories in Grünheide nahe Berlin bzw. in Austin/Texas gesteigert. Auch asiatische Hersteller drängen mit wettbewerbsfähigen BEV-Modellen nach Europa.

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