Der Gebrauchtwagenmarkt ist seit Jahresbeginn durch stabile Nachfrage bei weiterhin geringem Angebot bestimmt. Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Fahrzeuge lag das Angebotsvolumen im August rund 10% unter dem Wert von August 2020. Vor allem Diesel Fahrzeuge fehlen auf dem Markt, mit einem Minus von rund 20% im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig ist die Verkaufsaktivität im August um 6,6% gegenüber dem Vormonat gesunken, was den Erwartungen in der Urlaubszeit entspricht. Die durchschnittlichen Standtage sind im Vergleich zum Juli leicht um 0,9 Tage angestiegen auf 55,9 Tage. Im Schnitt wird ein 2 bis 4-jähriger PKW derzeit aber immer noch deutlich schneller verkauft als vor einem Jahr (67,1 Tage).
Dieses Marktumfeld hat zu einer weiteren Steigerung der durchschnittlichen Restwerte von 36 Monate alten PKW geführt: auf einen Wert von 44,1% (ein Plus von 3,3% gegenüber August 2020). Vor allem Full-Hybride konnten stark zulegen (auf 46,4%). Demgegenüber haben 3-jährige Elektro-PKW deutlich nachgelassen und liegen derzeit bei 37,0% (minus 6,6%). Gründe dafür sind neben den mittlerweile deutlich höheren Angebotsmengen vor allem die schnellere Technologiealterung bei älteren Elektro-Fahrzeugen sowie attraktive Förderungen auf dem Neuwagenmarkt.
In Bezug auf die künftige Restwert-Entwicklung wird die weitere Entwicklung des Angebots entscheidend sein. Wir gehen davon aus, dass sich die Marktparameter mittelfristig nicht ändern werden, so dass die Restwerte für 3-jährige PKW in diesem und im nächsten Jahr voraussichtlich weiter steigen werden. Erst wenn die Neuwagenmärkte deutlich anziehen und damit auch die Volumina auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigen, dürften die Restwerte unter Druck geraten. Dies wird wahrscheinlich nicht vor 2023 der Fall sein.
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