Der Gebrauchtwagenmarkt ist seit Jahresbeginn durch stabile Nachfrage bei weiterhin geringem Angebot bestimmt. Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Fahrzeuge lag das Angebotsvolumen im Oktober um rund 10% unter dem Wert von Anfang 2020. Vor allem Diesel Fahrzeuge fehlen auf dem Markt, mit einem Minus von 18,2% im Vergleich zu Anfang 2020, wobei aber das Verkaufsvolumen um 17,5% höher liegt als im Jänner 2020.
Die durchschnittlichen Standtage sind im Vergleich zum September um 2,1 Tage gesunken auf 55,1 Tage, wobei Diesel Fahrzeuge mit 53 Tagen am schnellsten einen Käufer finden. Im Schnitt wird ein 2 bis 4-jähriger PKW derzeit deutlich schneller verkauft als vor einem Jahr (damals 62 Tage).
Dieses Marktumfeld hat zu einer weiteren Steigerung der durchschnittlichen Restwerte von 36 Monate alten PKW geführt: und zwar auf einen Eintausch-Wert von 45,6% (ein Plus von 3,1% gegenüber dem Vormonat) und damit deutlich (+6,5%) über dem Wert von Oktober 2020. Am höchsten notieren bei 3-jährigen PKW derzeit Hybride mit 47,4%, gefolgt von Benzinern mit 46,7% und Plug-in Hybriden mit 46,6%.
In Bezug auf die künftige Restwert-Entwicklung wird die weitere Entwicklung des Angebots entscheidend sein. Da die kumulierten Neuzulassungen aktuell immer noch markant tiefer sind als vor der Krise (-26,5% gegenüber 2019), gehen wir davon aus, dass sich die Marktparameter mittelfristig nicht ändern werden, so dass die Restwerte für 3-jährige PKW in diesem und im nächsten Jahr voraussichtlich weiter steigen werden. Erst wenn die Neuwagenmärkte deutlich anziehen und damit auch die Volumina auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigen, dürften die Restwerte unter Druck geraten. Dies wird wahrscheinlich nicht vor 2023 der Fall sein.
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