Der Gebrauchtwagenmarkt ist seit Jahresbeginn durch stabile Nachfrage bei weiterhin geringem Angebot bestimmt. Im Schnitt über alle 2 bis 4-jährigen Fahrzeuge lag das Angebotsvolumen im Oktober um rund 15% unter dem Wert von Anfang 2020. Vor allem Diesel Fahrzeuge fehlen auf dem Markt, mit einem Minus von 25,4% im Vergleich zu Anfang 2020, wobei aber das Verkaufsvolumen um 5,1% höher liegt als im Jänner 2020.
Die durchschnittlichen Standtage sind im Vergleich zum Oktober um 3,6 Tage gestiegen auf 58,8 Tage, wobei Benziner mit 54,4 Tagen am schnellsten einen Käufer finden. Am längsten stehen reine Elektro-Fahrzeuge mit 75,9 Tagen, die Tendenz ist jedoch sinkend.
Dieses Marktumfeld schlägt sich in stabilen bzw. steigenden durchschnittlichen Restwerten von 36 Monate alten PKW nieder: derzeit liegt der Eintausch-Wert im Schnitt bei 45,4%. Das ist zwar ein Minus von 0,5% gegenüber dem Vormonat, jedoch ein Plus von 5,7% gegenüber November 2020. Am höchsten notieren bei 3-jährigen PKW derzeit Hybride mit 47,6%, gefolgt von Benzinern mit 46,5% und Plug-in Hybriden mit 46,3%.
In Bezug auf die künftige Restwert-Entwicklung wird die weitere Entwicklung des Angebots entscheidend sein. Da die kumulierten Neuzulassungen aktuell immer noch markant tiefer sind als vor der Krise (-27,8% gegenüber 2019), gehen wir davon aus, dass sich die Marktparameter mittelfristig nicht ändern werden, so dass die Restwerte für 3-jährige PKW in diesem und im nächsten Jahr voraussichtlich weiter steigen werden. Erst wenn die Neuwagenmärkte deutlich anziehen und damit auch die Volumina auf dem Gebrauchtwagenmarkt steigen, dürften die Restwerte unter Druck geraten. Dies wird wahrscheinlich nicht vor 2023 der Fall sein.
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